Namibia 2015 Etosha

Die Tage in Oknojima waren wie ein Rausch der Sinne. Alles war nahezu perfekt.

Wie kann ein Urlaub besser starten? Und wie soll es nun weitergehen? 

Etosha wird ganz anders.

Karg. Heiß. Einfacher. 

Unsere Tage in Okonjima haben die Messlatte unerwartet hoch gelegt - einen schöneren Start hätte ich mir auch für TasteOfAfrica nicht wünschen können.

Bei unserer letzten Reise nach Namibia durften wir das Land grün erleben. Es war Anfang April und die Regenzeit war noch nicht vorbei. 

Tagsüber wurden wir mit strahlend blauem Himmel verwöhnt, während Nachts Gewitter über uns hereinbrachen. 

Diesmal ist es ganz anders. Je näher wir Etosha kommen desto karger wird die Landschaft.

Im Camp Okaukuejo werden wir 2 Nächte bleiben bevor sich unsere Wege für 8 Tage trennen.

Der Unterschied zwischen April 2011 und September 2015 ist extrem.

 

Die erste Pirschfahrt in unseren eigenen Fahrzeugen führt uns in ein karge und von der Sonne ausgedörrte Einöde. 

Schier unglaublich erscheint uns die Vorstellung das Tiere hier auf Dauer überleben können. 

Die großen Springbockherden, die Schakale und Giraffen - nichts von unseren Erinnerungen ist auf den ersten Blick hier noch zu finden.

Die wenigen Autos ziehen lange Staubfahnen hinter sich her.  Ihre winzigen Partikel bahnen sich ihren Weg durch jede noch so kleine Öffnung ins Innere unseres Autos.

Die kahlen Sträucher am Rande der Schotterpisten sehen durch den aufgewirbelten Staub aus wie in Stockstarre gefroren. 

Das Auge wird wenig verwöhnt in einer so kargen Landschaft, der es gerade in der Mittagszeit an Kontrasten und Schatten fehlt.

Waiting

Die wenigen natürlichen Wasserstellen sind fest in der Hand der Stärkeren.

An obigem Platz kann man mit dem Fernglas Dutzende Skelette im Sand erkennen.

Die Herrschaft des Löwenrudels ist ungebrochen.

Die Tiere sind nun auf die wenigen künstlichen Wasserstellen angewiesen. Diese Wasserstellen sind in den Karten vermerkt und eine befindet sich direkt bei unserem Camp.

Dort sitzt man Abends und beobachtet im gelben Flutlicht die aus der Dunkelheit auftauchenden Tiere.

Die nächsten zwei Tage stehen wir früh auf um die noch kühlen Morgenstunden für eine Ausfahrt zu nutzen.

Das Auge muss sich zunächst an das ungewohnte Landschaftsbild gewöhnen.

Die Weite mit Ihren kleinen und zumeist dürren Büschen kommt uns lebensfeindlich und unbewohnt vor.

Nur ab und an sind einzelne Tiere zu sehen.

Alone

Aber nach ein wenig Zeit kriegt man ein Auge für diese Landschaft. Diese Weite zieht einen in den Bann.

Wenig später entdecken wir immer mehr Tiere, die wir trotz ausgebuchtem Camp meistens für uns alleine haben. 

Von Weitem sehen wir mit weißem Staub bedeckte Elefanten durch die flimmernde Hitze laufen.

Natascha und ich beschließen zu warten - und werden belohnt.

Die Elefanten queren lautlos vor unseren Fahrzeugen die Straße. Keine 5 Meter entfernt. 

Wenn uns zu Hause jemand fragt wie das denn sei mit den Tieren in Afrika sind wir meistens ziemlich ratlos. Denn man kann die Faszination und Ehrfurcht die man erfährt einfach nicht in Worte fassen.

Man muß es erleben - und genau das bestätigen uns auch Klaus, Claudia und Julia. 

Wir sind uns alle einig...dies war wieder einer dieser Momente die man nicht vergisst...

In der Abendsonne besuchen wir das Löwenrudel ein weiteres mal. Das Wasserloch haben sie frei gegeben und wir brauchen ein paar Minuten bis wir sie entdecken...und sie uns!

Aus dieser Situation ist eins meiner Lieblingsbilder entstanden.

I see you!

Auch in Etosha ist die Zeit verflogen. 

Wir fahren nun weiter in den Osten von Etosha.

Vor zu viel Verkehr brauchen wir uns nicht zu fürchten.

Kein Stau

Zunächst fahren wir in Richtung des Camps Namutoni. Von dort geht es ein kleines Stück in den Norden zu unserem Camp Onkoshi - welches direkt an der Salzpfanne liegt.

Camp Namutoni

Der Weg dorthin ist zuerst noch gewohnt trocken und öde - nur wenige Tiere sind zu sehen.

Je weiter wir nach Osten kommen desto grüner wird es. Zumindest bis zum Rand der Salzpfanne gibt es nun ein paar grüne Oasen.

An den Wasserlöchern ist heute Badetag und man wartet geduldig bis man an der Reihe ist.

Gegen Nachmittag erreichen wir dann Onkoshi.

Dies 23 KM Schotterpiste dorthin sind in einem schier unbeschreiblichen Zustand. Man hat das Gefühl der Wagen bricht auseinander. Langsam fahren hilft nicht und schnell fahren auch nicht.

Dazu kommt das unser Wagen in schlechtem Zustand ist. Vorne löst sich die komplette Stoßstange. Ich repariere den Wagen jeden Tag mit Kabelbindern, die die Stoßstange wider an der Karosserie fixieren sollen.

Onkoshi ist ein kleines und luxuriöses stattliches Rastlager. Hier gibt es 15 sehr schön eingerichtete Pfahlbauten die direkt über dem Rand der Etosha Pfanne stehen.

Am Tag unserer Ankunft herrscht hier ein Hitze die wir so noch nie erlebt haben.

Gegen 14 Uhr sind es 42 Grad im Schatten.

Etwas Erleichterung verschaffen feuchte Handtücher die man einfach auf sich drauf legt.

Was sollen nur diese dicken Decken auf unseren Betten?

Der Blick vom Bett und der Terasse auf die Salzpfanne ist atemberaubend - genau wie die Sonnenuntergänge.

Gegessen wird im Haupthaus und die Abende werden angereichert durch den Gesang der Belegschaft und den Geschichten der anderen Reisenden.

Wie so oft auf unseren Afrikareisen fühlen wir uns auch hier willkommen.

Das dies keine Selbstverständlichkeit ist erfahren wir noch in den Waterbergen - unserem nächsten Ziel.

Gegen 21 Uhr sind die Temperaturen auf einem erträglichen Niveau.

Gegen 1:00 Uhr wachen wir beide zitternd vor Kälte auf. Gefühlt sind es noch 8 Grad. Zumindest wissen wir nun wofür die dicken Decken sind. 

Und dann ist da noch dieser Sternenhimmel...

Die nächsten Tage stehen im Zeichen von Pirschfahrten, relaxen und Kabelbindern.

Unser Wagen verliert immer mehr Schrauben, ein Ersatzwagen steht laut Bidvest zur Zeit nicht zur Verfügung. Aber man kümmere sich drum.

Tagsüber können wir viele Tiere beobachten, in der Nacht werden wir von Hyänen geweckt die direkt unter unserer Hütte rumtollen.

Wir sind begeistert, freuen uns aber trotzdem nach 3 Tagen in Onkoshi wieder in eine Gegend zu kommen in der "normale" Temperaturen herrschen.

Gesungen von der Belegschaft in Onkoshi!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael Schaake12 Comments